11. März 2017
Gestern Mittag sind wir in Rom angekommen. Dank Navi haben wir den Stellplatz, der etwa sieben Kilometer vor den Sehenswürdigkeiten Roms liegt, für unser Womo schnell gefunden. Glücklicherweise gab es hier auch eine Waschmaschine, sodaß wir unsere Wäsche reinigen konnten. Am Nachmittag ruhten wir aus und das warme Wetter mit Sonnenschein kühlte sich rasch ab, als die Sonne am Horizont verschwand.
Vollmond über uns, das haben wir auf unserer Reise in dieser Form noch nicht erleben dürfen. Am Eingang des Platzes erhielten wir einen Stadtplan von Rom und viele Hinweise, z. B. wie wir mit Bus und Bahn in die Innenstadt gelangen.
Nach einer ruhigen Nacht kauften wir gleich heute morgen die Tickets und machten uns mit Timmy auf den Weg.
Die Bushaltestelle lag praktischerweise direkt gegenüber dem Eingang des Platzes. Das Prozedere kannten wir noch von Sizilien: Nicht wie in Deutschland gewohnt, stehen die Abfahrtzeiten auf einer Tafel, sondern der Bus kommt irgendwann. So auch hier und so warteten wir fast 30 Minuten auf den völlig überfüllten Bus, der uns zum Bahnhof brachte. Dort ging es mit der Metro weiter bis Ottaviano San Pietro, wenige Minuten zu Fuß bis zum Petersplatz.
Wir waren beide sehr gespannt, da wir diese Örtlichkeiten nur aus dem Fernseh kennen.
Heute am Samstag hatten wir uns sicher den falschen Tag ausgesucht; tausende von Menschen aller Nationalitäten belagerten das Gelände.
Eine lange Menschenschlange wartete auf den Einlass in den Petersdom; diese Strapazen wollten wir uns nicht aussetzen, obwohl ich mir gerne dieses Kulturdenkmal angesehen hätte. Denn mit Gott, dem Allmächtigen kann dies alles hier nichts zu tun haben. Ein Vatikan, den man als Normalsterblicher nicht betreten darf, der zudem auch noch ein eigener selbständiger Staat ist, Protz- und Prunkbauten soweit das Auge reicht und ein Papst, der in zahlreichen Andenkenbuden vermarktet wird und sein lächelndes Gesicht auf Tassen, Jacken, Bettwäsche, auf Hüten und Wandtellern eine gute Stimmung verbreiten will, das kann einfach nichts mit dem Schöpfer unserer Welt zu tun haben. Er ist in unsere Welt als Sohn Gottes in einem elendigen Stall geboren, hat sich immer als Freund und Retter der Armen gezeigt, hatte nie ein eigenes Haus und schon garnicht einen solchen Palast.
Wie dem auch sei: In diese lange Schlange wollten wir uns nicht einreihen, sondern staunten über das schöne Wetter, die vielen Menschen und dieses besondere Erlebnis.
Der Papst hatte heute sicher besseres zu tun und so schauten wir auch mal vom Balkon herunter. Hübsch hier!
Wir gingen die Via della Concillazione hinunter bis zum Tiber, ruhten uns am Ufer aus und aßen unser im Womo geschmiertes "Pausenbrot".
Vom Meer waren wir kristallklares Wasser gewöhnt; der Tiber allerdings präsentierte sich uns als schmutzige braune Brühe. Schade!
Die Engelsburg im Hintergrund: Der Engel auf dem Dach der Burg erinnert an die Befreiung der Stadt von der Pest im 6. Jh.n. Chr..
Wir schlenderten am Tiber entlang und kamen an diesem prachtvollen Gebäude, dem Justizpalast, vorbei. Unser letztes Ziel für heute war die spanische Treppe an der Piazza di Spagna.
Hier kann man sündhaft teuer einkaufen. Vielleicht wird diese exklusive Einkaufsstraße auch vom heiligen Stuhl gesponsert, damit auch katholische Gläubige hier auf ihre Kosten kommen.
Die spanische Treppe war mit Menschen proppe voll. Jeder wollte auch mal einen Platz an der Sonne genießen. Acht Füße taten nun sehr weh und wir waren froh, dass in der unmittelbaren Nähe die Metro schon auf uns wartete. Am Busbahnhof dann das gleiche Dilemma, warten, warten und nochmals warten auf den Bus und keine Bank in Sicht. Endlich! Als dieser seine Pforten öffnete, stürzten die wartenden Menschen ins Fahrzeug und Rosi war froh, noch einen Platz zu ergattern. Dicht gedrängt stand ich die ganze Zeit mit Zeitgenossen jeglicher Hautfarbe, die, so schien es mir, lange keine Dusche mehr von innen gesehen hatten. Als wir endlich nach durchgeschüttelter Fahrt wieder unser geliebtes Wohnmobil erreichten, freuten wir uns auf einen Sitzplatz und einer Zeit der Ruhe und Entspannung, die wir morgen am Sonntag fortsetzen werden. Am Montag werden wir uns wieder in die ewige Stadt begeben und freuen uns auf weitere Erlebnisse.