Gottesdienst in der EfG Cottbus


     Sonntag, 28. August 2022     


Die ganze Nacht trommelte der Regen auf das Womodach; es hat geschüttet ohne Ende. Auch am Morgen wollte der Regen nicht aufhören. Ich betete zu Gott, er möge doch für kurze Zeit die Schleusen schließen, da ich gerne den Gottesdienst in der EfG-Cottbus besuchen möchte. Noch um 8.30 Uhr schrieb ich meiner lieben Rosi, dass der Gottesdienst ins Wasser fällt. Dann geschah für mich das große Wunder heute am Sonntag. Um 9.40 Uhr hörte es tatsächlich auf zu regnen. Schnell stieg ich aufs Rad und sauste durch den Wald nach Cottbus. Um 10.10 Uhr konnte ich dann doch noch an der Feier teilnehmen.



Josua 1.9 "Ja, ich sage es noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst." Das war das Thema der Predigt für die zahlreichen Schulanfänger auch hier in Cottbus. Aber das gilt genauso für uns Erwachsene und wir Christen dürfen uns mit diesem Bibelvers fest auf Gott verlassen. Was für eine Freude und Gewissheit für unseren Alltag. DANK SEI GOTT.
Dankbar und fröhlich für das Wunder Gottes heute für mich verließ ich nach einem Kaffee und ein Stück Kuchen das Gotteshaus.
Bis 13 Uhr hatte ich noch Zeit. Dann wurde die Gedenkstätte und das Menschenrechtszentrum Cottbus geöffnet. Ich radelte noch ein Stück an der Neiße entlang bis zum Stausee, wo gerade das überschüssige Wasser durch den vielen Regen abgelassen wurde.



In einer Nebenstraße fand ein privates Grillfest statt. Dort konnte ich als Mittagessen eine Bratwurst essen.


Wie reich hatte mich heute unser Herr wieder versorgt. Ich dachte an den Bibelvers in Mattäus 6 Vers 5: "Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?"
Dankbar fuhr ich von dannen.
Pünktlich um 13 Uhr stand ich vor dem Tor. "DDR-Geschichte mit Gänsehaut erleben! Die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus ist ein ungewöhnliches Projekt in der Erinnerungslandschaft Deutschlands."
Ja, ich hatte wirklich Gänsehaut, als ich mich der Deutschen Geschichte stellte.







Das Besondere: das Zentrum selbst ist eine Gedenkstätte, deren Wände viel erzählen könnten. Bereits 1860 als „Königliches Centralgefängnis Cottbus“ in Betrieb genommen, diente es in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der NSZeit der DDR und nach der friedlichen Revolution bis zum Jahr 2002 als Gefängnis. Seit 2012 können seine Besucher auf eindrucksvolle Weise die Geschichte dieses Hauses erkunden, zum Beispiel in der Dauerausstellung „Karierte Wolken“, welche die politische Haft im Zuchthaus Cottbus bis 1989 darstellt.
Von der NS-Terrorherrschaft bis zur SED-Diktatur.
Die Dauerausstellung „Karierte Wolken politische Haft im Zuchthaus Cottbus 1933 – 1989“ zeigt typische Beispiele politischen Unrechts aus der Zeit der NS-Terrorherrschaft bzw. der SED-Diktatur. 28 Häftlingsbiografien werden auf 450 Quadratmeter ausgestellt. Darin werden Themen, wie beispielsweise die Gründe der Inhaftierung, die Lebensgeschichte und die Würde in unwürdigen Bedingungen zu wahren, angesprochen. Darüber hinaus soll über das Leben im Gefängnis und die Rahmenbedingungen der Verfolgungs- und Repressionsmechanismen der Diktaturen aufgeklärt werden. Die Veranschaulichung des Strafvollzugs ab 1933 erfolgt mit zahlreichen Fotos, Dokumenten, Exponaten und Zeichnungen.


Ich lese diesen Eintrag im Gästebuch des Hauses. Erschütternd!





Haftort Cottbus
Auch die Dauerausstellung „HAFT – ZWANG – ARBEIT im Zuchthaus Cottbus 1933 – 1989“ dokumentiert dies aus derselben Zeit mit zahlreichen Informationen, authentischen Objekten und Zeitzeugeninterviews in Schrift und Film.


Emotional bewegt verlasse ich das Gelände und fahre auf meinen Stellplatz am Schloss zurück. Unterwegs komme ich mit einer älteren Frau über dieses Thema ins Gespräch; sie wird sehr nachdenklich und mit zitternder Stimme sagt sie: "Was wird sich der Putin noch alles einfallen lassen."
In Ruhe packe ich meine Sachen und verlasse am Nachmittag Cottbus mit schönen, aber auch nachdenklichen Erinnerungen.


Als ich in Weißwasser ankomme, haben einige PKW's die Stellplätze, die die Stadt für Wohnmobile vorgesehen hat, zugeparkt. Sehr ärgerlich. Rückwärts parke ich in diese noch freie Lücke ein. Einen Autofahrer, der später seinen Parkplatz verläßt, mache ich freundlichst darauf aufmerksam.  Ihm sei diese Tatsache nicht bewußt gewesen und kopfschüttelnd fuhr er davon. Ja, wir Wohnmobilisten haben es nicht immer leicht. --- Trotzdem: Ein schöner Tag neigt sich dem Ende.

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