Im Nebel auf dem Weg nach Catania

3. Mai 2018

Mein Blick heute morgen um 8 Uhr aus dem Schlafzimmerfenster. Die 3 Tage Fahrt nach Catania hatte ich völlig anders geplant. San Lorenzo und Avola standen noch auf meinem Besichtigungsplan. Über die Grenzen Italiens hinaus bekannt ist die Rotwein-Rebsorte Nero d’Avola. Wieder einmal war das Wetter Schuld an allem. Aber diesmal mit Blitz und Donner. Auch am südlichsten Zipfel von Sizilien fing es heute Nacht um 4 Uhr an; Blitze, Hagel und Sturm vom Feinsten. So beschloss ich heute morgen auf meine Besichtigungen zu verzichten und direkt nach Catania zu fahren. Im Regen mit Sturm und Timmy umhertappen macht einfach keinen Spaß. Durch den vielen Regen der letzten Tage hatte sich tatsächlich Nebel gebildet, der das Autofahren nicht gerade zum Vergnügen machte, zumal Timmy bei jedem Tunnel merkwürdige Geräusche von sich gab. Kurz vor der Abfahrt von der Autostrada nach Catania Centro fing es wieder heftig an zu regnen. Mitten im Stadtgewühl, wo jeder Autofahrer ein Vorfahrtsrecht für sich in Anspruch nimmt, setzte auf einmal ohne Vorankündigung das Navi aus. Peng und wohin jetzt? Ich hielt am Straßenrand, was sich hier als schwierig herausstellte, aber ich hatte keine Wahl. Nach mindestens 15 Minuten hatte ich die Navitante wieder in Gang gebracht und weiß bis jetzt nicht, warum das Ding keinen Mux mehr von sich gegeben hatte. (Tipp für KFZ-Anfänger: Wer den Führerschein machen will, sollte in Catania mit den ersten Fahrstunden beginnen. Selbst mir stockte minütlich der Atem.) Vor der Einfahrt zum Campingplatz, der nur durch eine Einbahnstraße von ca. 3,00 Meter zu erreichen ist, befindet sich eine Baustelle. Ein Teilstück fahre ich rückwärts, drehe dann unser Womo dank einer Einfahrt um 180 Grad, stoße hinten hörbar an eine Mülleimer und fahre die Einbahnstraße in verkehrter Richtung zurück. Nochmals ein kleines Stück durch das Verkehrschaos, verpaße nach links die Straße, die in verkehrter Richtung zum CP führt und lande etwas hilfesuchend auf einer breiten Straße. Ohne lange Nachzudenken, um nicht in eine mir völlig unbekannte Gegend zu kommen, wende ich das Mobil mitten auf der Fahrbahn, die links und rechts von parkenden Kleinwagen übersät ist, erzwinge mir sozusagen das Wendemanöver und komme endlich, endlich rechts in falscher Richtung auf dem Campingplatz an.

Vom Meeresrauschen der letzten stürmischen Nacht habe ich zunächst etwas die Nase voll und parke fast am Eingang das Fahrzeug unter hohen Bäumen. Endlich angekommen und jetzt fängt es wiedermal heftig an zu regnen. Bei einer kleinen Sonnenpause schnappe ich mir Timmy und den Kackbeutel, damit auch er seine Geschäfte erledigen soll.

Auf den ersten Blick gefällt mir der Platz nicht so besonders, aber Rosi und ich hatten ausgemacht, dass wir uns hier treffen. Der Flughafen liegt knappe 10 Kilometer entfernt; mit dem Taxi ein Katzensprung. A propos Katzen, die gibt es hier an jeder Ecke.

Für Timmy immer wieder ein besonderer Blickfang.

Auch treffe ich Heiko aus Pforzheim wieder, dessen freundliche Art mir gut in Erinnerung geblieben ist. (Der blaue Himmel trügt.) Ich schaue mich etwas in der Umgebung um, bevor schon wieder Wasser von oben kommt.

Jetzt habe ich Zeit zum Ausruhen und freue mich, wenn morgen der dritte Mann, bzw. die Frau wieder an Bord ist. Mit Dankbarkeit für heute und Gebete für morgen geht wieder ein Tag zu Ende.

Am Lesezeichen unseres Losungsbuches: Impulse für jeden Tag, erkennt man, dass wir schon sehr viele Tage des neuen Jahres leben durften und wir bald in der Mitte ankommen werden, so GOTT WILL. Wie schnell doch die Zeit vergeht!