Ochtrup - Rheine - Emsdetten - Darfeld
Mittwoch, 5. Juli 2023
![]() | Am Montag treffe ich mich mit Herrn Schiemenz in Ochtrup. Norbert fährt auch einen Concorde, allerdings Baujahr 2006. Ich habe ihn noch in Sizilien über Facebook kennengelernt. Er ist sehr freundlich und hilfsbereit. Auch er hatte Wasser in der Garage, die gleichen Symtome, wie bei uns und bei der Firma RSF Reisemobile GmbH hat er sein Problem gelöst. Wir fahren gemeinsam in das Geschäft, ich lehne dankend ab, weil ich frühestens Ende August einen Termin erhalte. Außerdem erscheint mir diese Firma durch das überhebliche Gespräch extrem teuer zu sein. Schade! |
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Am Mittag fahre ich weiter nach Rheine, wo ich neben einem riesigen Park mein Wohnmobil auf einem Stellplatz parke. |
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Als ich aus dem Fenster schaue, sehe ich, wie ein Storch nach einem Nieselregen Futter für seine Jungen im abgeernteten Feld sucht. |
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Ich denke an den Bibelvers in Matthäus 6,26: "Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?" Der Storch muss viel Anlauf nehmen, um in die Lüfte davon zu schweben. Ich schaue ihm hinterher und denke, fliegen müsste man können. Nach einem kurzen Nickerchen mache ich eine Wanderung zum Kloster Bentlage. |
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Schön ist der Park angelegt, mit Blumen und weit gepflegten Wiesen. |
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Auch gibt es hier mehrere Salinen. Das Wasser läuft an den Wänden herunter und ich genieße die feuchtwarme Luft. |
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Durch einen dichten Laubwald erreiche ich das Kloster. Ein Blick ins Internet verrät mir, dass es sich heute nicht mehr um ein Kloster handelt, wo Nonnen oder Mönche ihr Leben in der Einsamkeit mit Gott verbringen, sondern um ein Kulturzentrum der Stadt Rheine. |
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Es ist das folgende nachzulesen: "Inmitten eines Landschaftsschutzgebietes liegt an der Ems das ehemalige Kreuzherrenkloster Bentlage. 1437 gegründet, wurde das Kloster ab 1803 zum Adelssitz umgestaltet und befindet sich heute im Besitz der Stadt Rheine. Jetzt ist die denkmalgeschützte Anlage nach sorgsamer Restaurierung Kulturzentrum, Museum, Refugium im Grünen und beliebtes Ausflugsziel für Gäste von nah und fern." Es ist ziemlich kalt, ein unangenehmer Wind pfeift mir um die Ohren; vermutlich deswegen bin ich hier ganz alleine unterwegs. |
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Hinter dem großzügig angelegten Gelände sehe ich eine braune Brühe; es ist die Ems. Durch den vielen Regen der vergangenen Woche hat sich das Wasser in diese schmutzige Farbe verfärbt. Auf dem Rückweg sticht mir über einem weißen Haus der Schriftzug "Saline Gottesgabe" ins Auge. |
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Ich frage fünf Einheimische und ich staune, keiner konnte mir auf meine Frage, woher der Name komme, eine eindeutige Antwort geben. Eine ältere Dame formulierte es so: "Das hat mich noch niemand gefragt" und sie wolle der Herkunft jetzt nach 50 Jahren selbst einmal nachgehen. |
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Sogar an einer Gaststätte war die Gottesgabe zu lesen. Seit 1993? Ich kann mir das nicht vorstellen. Gott hat uns doch schon immer im Blick, so wie es in der Jahreslosung deutlich heißt: "Du bist ein Gott, der mich sieht". (1. Mose 16,13) Und Hargar war mit Gott verbunden. Also 1993 kann einfach nicht stimmen.![]() Ich gehe zurück zum Womo, mir schmerzen die Füsse und freue mich auf meine Couch. Gestern fahre ich aufs Geradewohl nach Emsdetten zur Firma Dometic. |
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Auf Sizilien mußten wir von dieser Firma einen neuen Kühlschrank bestellen und sind unzufrieden mit der Technik. |
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Die sehr freundliche Servicemitarbeiterin Frau Hülsken hat schnell mein Problem erkannt. Ein Fachmann begutachtet das Gerät und stellt die Mängel schnell klar. Jetzt geht es um einen Termin. Ich erkläre, dass ich auf der Durchreise sei und nach langem Hin und Her erhalte ich diesen Servicetermin am Montag um 8.00Uhr; auf Garantie selbstverständlich. Ich bin gespannt, ob am Montag alles glatt über die Bühne geht. Von einem anderen Kunden erhalte ich den Tipp; der Stellplatz in Emsdetten ist super, direkt in der Stadt. Ohne lange zu überlegen, steuere ich den Standort an. Bin aber ziemlich enttäuscht, da der Platz sehr eng und für 8 Mobile recht klein ist. Da ich nun schon an dem digitalen Terminal bezahlt habe, muss ich hier die Nacht verbringen. Am Abend studiere ich noch bis spät in die Nacht die Vorgänge der AFD in Sonneberg; um 1 Uhr mache ich das Licht aus. Heute morgen um 6.30Uhr falle ich fast aus dem Bett. |
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Ein Bautrupp auf der gegenüberliegenden Seite beginnt mit der Rüttelmaschine den Schotterboden für die Pflastersteine vorzubereiten. Das kann doch nicht wahr sein. Ich kann nicht mehr einschlafen und bin etwas angesäuert. Irgendwie vergeht doch die Zeit und um 11 Uhr verlasse ich die lautstarke Gegend, tanke Wasser bis zum Anschlag und fahre nach Steinfurt. Dort finde ich keinen Platz, auch nicht an einer Schule, obwohl Ferien sind. Lange sitze ich im Fahrerhaus, ein Sturm, fast schon ein Orkan schüttelt das Womo hin und her und suche nach einer Übernachtungsgelegenheit. Dann endlich werde ich fündig, gebe die GPS-Daten ins Navi ein und werde im höchsten Maße in Darfeld belohnt. Auf der Fahrt dorthin muss ich das Steuerrad fest im Griff haben, um nicht durch den Sturm im Graben zu landen. Schon andere Womos haben sich hier eingefunden und ich freue mich über meinen Platz. |
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Es stürmt immer noch extrem und ich schaue mich um. Auf einem Womo steht dieser Spruch auf der Rückseite, der mich schmunzeln läßt. |
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Ich klopfe freundlichst, ob ich dieses Bild machen könne. Auf dieser engen Straße bin ich gerade angekommen. Glück gehabt, eine Minute später stürzt der Baum auf die Fahrbahn. |
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Ich weiß, Glück gehabt gibt es nicht. Ich weiß nur eins: "Du bist ein Gott, der mich sieht" und mich im Blick hat. Mit Vögelgezwischter und einer himmlischen Ruhe ohne Sturm geht ein Tag zu Ende. GOTT SEI DANK. |