Ordensburg Kuressaare im Regen

Das hätten wir gestern nicht für möglich gehalten. Am frühen Vormittag setzte Dauerregen ein, der tatsächlich den ganzen Tag nicht mehr aufzuhören schien. Wir packten unsere Sachen, das Auffüllen vom Wasser gestaltete sich schwierig, weil der Wasserhahn weit versteckt im Wald angebracht war. Zu dieser Tätigkeit hörte der Regen GOTT SEI DANK kurzfristig auf. Der gesamte Campingplatz war im Nachhinein eine Fehlentscheidung, da sich jetzt durch den starken Regen der sandige Boden mit den Kiefernnadeln vermischte. Vor und im Wohnmobil war alles versaut. Mit Regenschirm bewaffnet ging es ebenfalls einige Meter durch den Wald zur nicht gerade hygienischen Dusche, die mit einer Wertmarke den Duschvorgang begrenzte. Der sandige Boden gestaltete zusätzlich die Abfahrt schwierig, da das Wohnmobil im Sand stecken zu bleiben drohte; aber auch das ging gut. Als wir den Campingplatz verließen, war es bereits 14 Uhr. Noch gestern planten wir bis zum Südzipfel der Insel zu fahren. Dieses Vorhaben ist heute gänzlich ins Wasser gefallen. Wir fuhren wieder nach Kuressaare in der Hoffnung, der Regen würde zu mindestens etwas nachlassen, denn hier wäre eine Burg zu besichtigen. Es regnete und regnete. Die Pfützen auf dem nicht asphaltierten Parkplatz wurden immer größer und dem entsprechend überzog sich die gesamte Fläche in eine Matschpampe.

Ein besserer Parkplatz von hier aus war nicht in Sicht. Dann, ja dann machten wir uns mutig auf den Weg, die Ordensburg doch in Augenschein zu nehmen.

Im Stadtpark der Ordensburg werden hier im Sommer jährlich Kammermusik- und Opernfestspiele veranstaltet. 1999 wurde das renovierte Stadttheater wiedereröffnet. Die Bischofsburg von Kuressaare ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Burgen im Baltikum. Heute beherbergt sie ein Museum zur Inselgeschichte. Das Stadtbild wird von prächtigen Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert bestimmt, darunter viele Holzvillen.

Hier müssen wir erst einmal eine Pause einlegen und uns ausruhen.

Kaum waren wir wieder auf dem Parkplatz am Womo angekommen, zogen wieder dunkle Wolken auf.

Es hatte unterwegs nur ein wenig getröpfelt. Rückblickend waren wir doch wirklich sehr mutig!!