28. November 2017
Nach einer heißen Dusche im Womo gestern morgen fuhren wir weiter auf einer Nebenstraße an der Küste entlang.
Auf halbem Weg machten wir hier eine Pause und der Himmel zog sich so langsam zu.Wir wollten uns eigentlich Marsalla anschauen, aber als wir dort eintrafen, wehte uns ein kalter und feuchter Wind um die Ohren. Die Straßen der Innenstadt waren teilweise so eng, dass wir den Außenspiegel einklappen mußten; eine Herausforderung für den Fahrer. Der Parkplatz am Hafen schien uns beiden sehr unsicher, es fing an zu regnen und es wurde zunehmend kälter. Schnell entschieden wir uns weiterzufahren, denn eine Stadtbesichtigung unter diesen Umständen macht keine Freude. Unser nächstes Ziel war die sehenswerte Stadt Mazara del Vallo an der Küste.
Zwei Kilometer vom Hafen entfernt stellten wir unser Womo hier auf dem Platz zur Übernachtung ab. Dicke Wolken am Himmel waren die Vorboten für eine regenreiche Nacht, die dann allerdings doch trocken blieb.
Der heutige Morgen bescherte uns einen blauen Himmel und warme Temperaturen mit Sonnenschein; so schnell kann sich das Wetter hier über Nacht ändern. Ich steuerte unser Mobil in den Porto, von wo aus wir unsere Stadtbesichtigung zu Fuß beginnen konnten.
Mächtige Bäume, wie sie bei uns in Deutschland nicht wachsen, säumten eine Parkanlage zwischen dem Meer und der Innenstadt.
Unser ersten Weg führte uns auf den Piazza della Repubblica. Von einem hohen Sockel lächelt uns milde der Stadtpatron San Vito zu.
Dahinter steht die im 11. Jh. erbaute Kathedrale Salvatore.
Wir spazierten durch den moslemischen Teil der Altstadt, die Kasbah genannt.
Uns stockte der Atem, als wir in diese Chiessa eintraten. Alle Flächen an den Wänden waren mit Putten, Bildern und Ornamenten verkleidet. Wir sind sehr beeindruckt von dieser sauberen Stadt, sogar beobachteten wir Straßenkehrer, die ihren Dienst taten. In Mazara del Vallo leben schon sein Jahrhunderten Juden, Musleme und Christen friedlich zusammen.
Langsam schmerzen uns die Füße und der Kopf brummte von den zahlreichen Eindrücken der mittelalterischen Stadt. Wir schlenderten entlang des Fiume Mazaro, der hier in das Meer mündet.
Hier gibt es ihn noch, die R4; mein erstes Auto 1973, allerdings in Rot und noch besser in Schuss.
Zurück im Mobil gönnten wir uns Kuchen und eine Tasse Kaffee. Ich beobachtete ein Fischerboot, dass gerade in den Hafen einlief.
Schnell marschierte ich an die Anlegestelle und war Zeuge einer Versteigerung der gerade frisch gefangenen Fische.
Hier hatten sich die Sizilianer im Kreise versammelt und einer von ihnen schrie mit lauter Stimme den Höchstpreis in die Runde.
Voller Stolz wurden stiegeweise die ersteigerte Ware abtransportiert.
Hier waren auch ganz besondere Fische zu sehen. Nach diesem einmaligen Erlebnis fuhren wir aus dem Hafen wieder zu unserem alten Stellplatz nahe der Stadt zurück, wo uns das Abendrot begrüßte.
Nach einem so schönen und erlebnisreichen Tag meldete sich der Hunger, und wir aßen gemütlich im Wohnmobil mit Blick auf das baue Meer. HERRlich!