Tapia de Casariego und Villavicosa


     Mittwoch, 15. Mai 2024     


Auf dem Camper Park an der Küste von Ría de Foz bleiben wir noch bis Montag; leider wird das Wetter wiedermal schlechter.
Als wir an Las Catedrales ankommen kommt ein Sturm auf, das Womo schaukelt hin und her und es fängt wiedermal kräftig an zu regnen. Keine Chance zum Übernachten an dieser Stelle.

Las Catedrais steht unter Naturdenkmalschutz und ist einer der berühmtesten Strände in ganz Galicien. Seine kuriosen, von Wind und Wasser gestalteten Felsformationen sind weltweit bekannt und regen die Phantasie eines jeden Besuchers an. Bei Ebbe besteht die Möglichkeit, barfuß zwischen den Felsen und in den hohen Höhlen spazierenzugehen, und ineinander verschränkte Steinbogen zu entdecken. Bei Flut kann der Strand von den hohen Klippen aus eingesehen werden, wobei ein angemessener Sicherheitsabstand einzuhalten ist.




Jannette und Jo aus Saarbrücken hatten uns zuvor diese 3 Bilder zur Verfügung gestellt.
Ziemlich traurig verlassen wir das Naturschauspiel ohne auch nur einen einzigen Blick auf die Felsenlandschaft zu werfen.
Nach 30 Kilometer an der Küste entlang parken wir unser Fahrzeug in Tapia de Casariego auf einem offiziellen Stellplatz für Wohnmobile mit Blick auf den tosenden Atlantik.






Die kleine Küstenstadt liegt fußläufig entfernt und in einer der wenigen Regenpausen marschiere ich bei kalten Temperaturen an der Küste entlang.
Der Weg führt oberhalb der schroffen mit Grün bewachsenen Felsformationen entlang und ich genieße den grandiosen Blick über die Weite des Meeres.









Die dunklen fast schwarzen Wolken am Himmel versprechen nichts Gutes.
Die ganze Nacht trommeln dicke Wassertropfen auf unser Dach; wegen des starken Windes müssen wir aufs Fernsehschauen verzichten und versäumen, was in der Welt passiert. Der Krieg in Israel und in der Ukraine beschäftigen uns jeden Tag.

Heute am Mittwoch fahren wir 140 Kilometer weiter auf der Autobahn nach Osten auf einen Platz, der ruhig im Landesinneren nahe der Stadt Villavicosa liegt. Der gleichnamige Fluß plätschert ruhig an unserem Wohnmobil vorbei.




Rosi geht im Naturschutzgebiet mit Timmy spazieren und ich radel in eine nahegelegene Fahrradwerkstatt.
Knapp 10000 Kilometer hat der Sattel meinen Körper auf meinem Hintern durch die Landschaft geschaukelt. Bergauf, bergab, durch das Baltikum, durch Italien, Ungarn, Rumänien und durch Deutschland. Immer konnte ich mich auf ihn verlassen. Bis letzte Woche! Bei einem Sturz vom Rad wollte auch er nicht mehr. Die Verankerung brach mittendurch und ab heute muss ich mich an einen neuen Gesäßsitz gewöhnen, was bestimmt eine lange Zeit andauern wird.



Wir, mein alter Sattel und ich nahmen unter Tränen Abschied, während der Mechaniker, ohne über meinen Schmerz nachzudenken, den neuen Sattel auf meinen in die Jahre gekommenen Drahtesel montierte. Ich zahle, bedanke mich und radel mit einem neuen Pogefühl davon!

Die kleine Stadt in Asturien hat nicht sehr viel zu bieten, außer ein paar alten Gebäuden und einem Theater.




Auch gibt es hier eine katholische Kirche. Im Inneren ist das Gotteshaus sehr schlicht, aber dafür nicht weniger interessant.




Nach einem kurzen Aufenthalt, auch durch die kleine Altstadt ziehen wieder dunkle Wolken auf, und ich radel auf meinem neuen Sattel fröhlich in Richtung Stellplatz.



Heute am Mittwoch 15. Mai 2024 sind wir exakt 200 Tage unterwegs und danken Gott für seinen Schutz und für seine Bewahrung bisher auf der gesamten Reise. Auf IHN können wir uns nicht nur im Glauben, sondern auch in seiner Gegenwart felsenfest verlassen und sagen immer wieder ganz bewußt: GOTT SEI DANK!

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