Mittwoch, 26. Oktober 2022     

Eigentlich wollten wir von Ceprano nach Sperlonga ans Meer fahren. Aber die Straße wurde dermaßen eng und kurvig, sodass wir umdrehten und wieder auf die Autobahn fuhren. Nach einer kurzen Rast hinter Neapel entschieden wir uns bis nach Scalea zu fahren, wo wir direkt am Meer am Abend einen schönen Übernachtungsplatz fanden und eine ruhige Nacht verbrachten.

Torre Talao – das Wahrzeichen von Scalea. Das Tor zum Turm war verschlossen und wir wollten gerade wieder weiterfahren, da stolperte uns Antonio über den Weg. Als Gemeindemitarbeiter von Scalea sei er der Fremdenführer für diesen Turm.

Seine Freude war übergroß, dass er speziell für uns eine individuelle Führung des Turmes vornehmen durfte.

Antionio hielt uns einen langen Vortrag über den Torre Talao und übersetzte den gesamten Text mit seinem Handy ins Deutsche. Der Küstenturm stammt aus dem 16. Jahrhundert; er befindet sich in der Gemeinde Scalea und ist ein Beispiel für aragonesische Militärarchitektur in Süditalien. Der Turm wurde 1563 von Pedro Afán de Ribera d'Alcalà, Vizekönig des Königreichs Neapel, erbaut.

Von oben hatte ich einen spektakulären Blick auf das Meer.

Ursprünglich war der Felsen von Torre Talao eine Insel. Dann wurde es nach einem Deponiephänomen zu einer Halbinsel und ist heute völlig trocken. Die Höhlen des Felsens von Torre Talao wurden von prähistorischen Menschen bewohnt. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts füllte der damalige Besitzer Del Giudice das schwefelhaltige Wasser aus der Quelle am Fuß des Felsens Torre Talao in Flaschen ab und brachte es mit beachtlichem Erfolg auf den Markt.

Der Turm war Teil des Küstenverteidigungssystems gegen die Einfälle der Türken. Torre Talao wurde von den Einheimischen gebaut. Jeder Bürger musste nach seinen Fähigkeiten entweder mit einem Geldbetrag oder mit der kostenlosen Leistung zum Bau des Turms beitragen.

Nach über einer Stunde Führung bedankten wir uns freundlich bei Antonio, drückten ihm einen Geldschein in die Hand und verließen das geschichtsträchtige Gemäuer.

Der Tag verabschiedete sich mit einem grandiosen Sonnenuntergang, wir dankten unserem Herrn für seine Bewahrung und seinen Schutz und wir fielen totmüde ins Bett. zurück       vor