Ueckermünde – Stellplatz Lütow-Netzelkow

Mein letzter Satz auf der letzten Seite lautete: "Morgen wollen wir weiter an der Ostsee entlang." Es hatte sich wiedermal etwas anderes ergeben.

Das Abendrot hatte uns hoffen lassen, dass das Wetter sich für die kommenden Tage bessern würde, um endlich mal ein Bad in der Ostsee zu nehmen.

Auch die Vorhersagen der Platzbetreiberin ließen uns in der Hoffnung, dass ein Temperaturanstieg für diese Woche wahrscheinlich war. Wir verließen wiedermal erst spät den Campingplatz. Diesmal war es 14 Uhr und wir steuerten einen Hundefrisör für Timmy an, der eine Rasur dringend nötig hatte. Erfolglos fuhren wir wieder davon, da der Hundehaarschneider keine Termine mehr frei hatte. In Ueckermünde, das nur 2 Kilometer von unserem Schlafplatz entfernt war, parkten wir unser Womo im Hafengelände auf einem Platz mit Blick aufs Wasser. Schnell war klar, dass wir hier die kommende Nacht verbleiben wollten und Rosi nutzte die Zeit, wenn es schon mit Timmy nicht geklappt hatte, sich selbst die Haare schneiden zu lassen.

Wir googelten (wie man heute so sagt) und fanden einen Hundefrisör in der Nähe, bei dem wir für den Mittwoch sogar einen Termin bekamen.

Und weil es hier und auf dem Platz so schön war, planten wir auch die nächste Nacht auf Mittwoch hier stehen zu bleiben.

Am Dienstag bummelten wir am Vormittag durch dieses friedliche Städtchen am Haff, mit Fußgängerzone, einer alten evangelischen Kirche, zahlreichen kleinen Geschäften, einem Fischimbiss mit dem ausgefallenen Namen: "Rosi's Fischoase", einem weitläufigen Hafengelände mit den ausgefallensten privaten Segelbooten und vielen freundliche Leuten. Zurück im Womo gab es Fisch noch aus Polen, Bratkartoffeln und einem kalten Bier aus unserem Kühlschrank. Dann, plötzlich kam ein kräftiger Wind auf, das Wohnmobil schaukelte hin und her und es fing heftig an zu schütten. Nach dem Essen machte Rosi ein Mittagsschläfchen und ich fing wieder mal an, aufzuschreiben, was wir bisher erlebt haben und was mir durch den Kopf ging.
Wir werden zur Zeit reichlich beschenkt und dafür danken wir unserem Herrn Jesus Christus jeden Tag. Seit Beginn unserer Reise haben wir bisher über 10000 Kilometer zurückgelegt und es gab bis heute noch keine uns in Gefahr bringende Situation. Wir wollen hoffen, dass es auch so bleibt. Die Nachrichten, die wir fast jeden Tag verfolgen, sind außer Olymipa, wobei es auch Medallien für deutsche Sportler gibt, keine guten Nachrichten. Die Bemühungen von Frank Walter Steinmeier in Russland einen Waffenstillstand im syrischen Aleppo zu erreichen, sind leider erfolglos geblieben. Widersprüchlich erscheint mir, dass auch deutsche Waffen im syrischen Krieg eingesetzt werden. In der Ostukraine ist ein Waffenstillstand nach Minsk in weite Ferne gerückt. Die Angst in Europa nach weiteren Terroranschlägen ist auf ein Höchstmaß angestiegen und den Hunger in vielen Teilen der Welt, vor allem im südlichen Afrika haben die Industrienationen auch nicht verringern können. Die Demokratie in der Türkei scheint in Gefahr, wenn man überhaupt von einer Demokratie nach westlichem Muster reden kann. Der Bau von Moscheen in Europa schreitet voran, wird von Ankara mit finanziert und keiner wagt es, diese Entwicklung aufzuhalten. Unsere Gotteshäuser werden mangels an Nachfrage verkauft oder für andere Zwecke verwendet. Der Islam gehört einfach nicht zu Deutschland! Es handelt sich um eine Religion, die vielfach für Gewalt und Terror verantwortlich ist. Wir schauen nur zu und wollen Menschen, gut gemeint, integrieren, die unseren Staat ablehnen und mit einem Doppel-Pass sich jederzeit eine Hintertür offen lassen. Ich bewundere fast die Bilder aus den Medien, wo überfüllte Moscheen ihre Gläubigen begeistern und zum Gebet aufrufen. Was tun unsere Kirchen? Wer lebt noch die persönliche Beziehung zu Jesus Christus? Wie wird es in fünfzig oder hundert Jahren hier aussehen? Muß man dann in Deutschland Angst haben ein Christ zu sein oder wird man vielleicht wegen seines christlichen Glaubens verfolgt? Wir haben hierfür genügend Beispiele in der ganzen Welt. Wenn wir nicht aufpassen ist es mit dem christlichen Abendland bald vorbei. Eine gottlose Gesellschaft, in der wir leben.---

Es hatte aufgehört zu regnen und ich wollte mich wieder anderen Themen widmen. In diesem Moment wachte Rosi von ihrem Mittagschaft wieder auf. Wir beendeten den Tag mit Fernsehschauen und Erzählen von Vergangenem.

Am Mittwoch waren wir dann pünktlich in Pasewalk beim Hundefrisör Waterstrat. Am Telefon machte der Mann zunächst einen freundlichen Eindruck. Aber als wir bei ihm im Salon waren, überfuhr uns ein mulmiges Gefühl.

Er stellte Timmy auf den Schneidetisch und begann mit der elektrischen Maschine den Hund zu bearbeiten. Schnell stellte sich heraus, dass seine Gerätschaften nicht mit dem langen Fell von Timmy's Haarpracht übereinstimmten. Entweder waren die Schneideaufsätze zu stumpf oder der Mann war nicht fähig seinen Job fachmännisch zu erledigen. Nach 2 oder 3 Ansätzen mußte er immer wieder das Gerät ausblasen und nichts ging voran. Schließlich waren wir es leid und brachen die Aktion ab, zumal er Timmy auch noch versehendlich am Rücken verletzt hatte. Wir waren ziemlich sauer und verließen fluchtartig den Salon. Nun ist Timmy auf dem Rücken und an einem Bein geschoren, der Rest blieb unbehandelt. Eigentlich müßte man diesen Mann verklagen. Verärgert gingen wir mit einem verstörten Hund zum Wohnmobil zurück.

Unsere Freunde aus Langenhain, Elisabeth und Peter hatten uns einen Stellplatz in Lütow-Netzelkow auf Usedom am Achterwasser empfohlen, den wir anschließend für unsere nächste Übernachtung ansteuerten.

Am Abend zeigte sich dieses außergewöhnliche Bild am Himmel, welches wir wiedermal per Foto nicht so wie im Original wiedergeben konnten. Das konnte wieder mal nur von unserem Schöpfer kommen. Wir dankten dafür.

Unterwegs hielten wir zu Kaffee und Kuchen an und sahen dieses Stromhäuschen, welches ein sehr kreativer Kopf zu einem Wohnmobilgemälde umgestaltet hatte. Sehr eindrucksvoll!!!