Zu den Ausgrabungen von Messini im Gebirge

3. Juli 2018

Das Wetter ist in den letzten Tagen besser geworden, der Dauerregen hat sich verzogen, die Sonne kam zum Vorschein und es wurde ständig wärmer.

So konnten wir am letzten Samstag eine Radtour nach Kalo Nero unternehmen.

Dass die Melonen auf der Erde wachsen, wußten wir beide nicht. Ich dachte, die hängen an den Bäumen wie die Kokusnüsse. Aber weit gefehlt! Es gibt hier in der Gegend direkt am Meer große Melonenfelder, soweit das Auge reicht. Wie wir in Erfahrung gebracht haben, arbeiten zur Ernte viele parkistanische Landsleute, vermutlich zum Hungerlohn, weil die Griechen sich für diese schwere Arbeit zu schade sind; ähnlich wie in Deutschland Polen und Rumänen die Ernte der Erdbeeren und auch Spargel übernehmen.

In Kalo Nero gönnten wir uns einen Kaffee Fredo direkt am Strand. Es warm herrlich warm und wir kamen durchgeschwitzt wieder zurück. Die Wege und Schotterstraßen dorthin waren so schlecht, dass wir teilweise unser Fahrad schieben mußten.

Am selben Abend verabschiedete sich die Sonne wiedermal in ihrer schönsten Form. In der vergangenen Tagen haben wir viel gelesen, badeten im warmen Meer und ließen uns am Strand die Sonne auf den Pelz scheinen.

Der freundliche Grieche Costa, der seinen Campingwagen in unserer Nähe parkt, bestellte für uns einen Mietwagen in dem 15 Kilometer entfernten Kyparissia. Er brachte mich sogar zu der Servicestelle, und so konnte ich den Mietwagen abholen. Wir planten für heute eine Fahrt zu den Ausgrabungen von Messini. Rosi hatte derweil einen Picknickkorb vorbereitet und gegen 10 Uhr fuhren wir hinauf in die Berge.

Unser erster Zielort war das Geburtshaus von Maria Kallas in Neochori. Ein trauriger Anblick, als wir in dem kleinen Ort ankamen. Unmittelbar neben dem Haus, dass leider nicht restauriert worden ist, Berge von Müll und Abfall. Allein dieses Plakat weißt auf diesen besonderen Ort hin.

Weiter führte uns ein sehr schmales und kurviges Sträßchen ins Gebirge zum Arkadischen Tor, welches Einlass gewährt in das befestigte Messini. Etwa 9 km lang war die Wehrmauer, die rings um den Berg Ithomi die antike Stadt und weite Felder umgürtet. Nur so konnten die Messianer, die in Dauerfehde mit Sparta lag, Hungersnöte während der Belagerung verhindern. Eine eindrucksvolle Landschaft, die uns durch die extreme Hitze die Besichtigung sehr erschwerte.

Rosi nahm einen Regenschirm zu Hilfe, um wenigstens ein wenig den heißen Sonnenstrahlen zu begegnen.

Weiter oben im Gebirge hatten wir spektakuläre Ausblicke in die griechische Landschaft. Wir waren froh, dass wir diese Tour mit einem Kleinwagen unternommen haben, denn teilweise waren die Straßen sehr eng, sehr schmal und auch sehr unübersichtlich.

Unser Picknick machten wir im Schatten eines Baumes an der Kapelle Ag. Theodora.

Hier kann man von totaler Einsamkeit sprechen. Viele Kilometer sind wir gefahren, ohne auch nur ein einziges Auto, geschweige den Menschen gesehen zu haben. Unser Reiseführer spricht von der Kapelle Hl. Theodora von einem kleinen Weltwunder.

Durch die kleine Kapelle sind seit vielen Jahren Bäume und Sträucher durch die Decke gewachsen.

Auch einen kleinen Waran konnte ich auf dem Dach erkennen.

Rosi versuchte mit Erfolg ein kleines angebundendes Pferd in den Schatten zu ziehen. Nach einem Kaffee in einer Taverne fuhren wir wieder zurück in Richtung Meer.

Es brach uns fast das Herz, als wir auf der Straße einen völlig abgemagerten Hund sahen. Ich hielt am Straßenrand an und unser Versuch, dem Tier etwas Futter zu geben, scheiterte leider daran, dass der völlig verängstigte Hund unsere Hilfsaktion nicht verstand. Wir fuhren weiter und ließen das Restfutter am Straßenrand liegen.

Gegen 19.00Uhr kamen wir trotz Klimaanlage ziemlich erschöpft an unserem Womo wieder an. Ein schöner Tag mit vielen Erlebnissen geht zu Ende. Morgen wollen wir eine weitere Tour mit dem Mietwagen unternehmen.

back | next
zurück